26 Punkte nach zehn Spieltagen – so stellt man sich das vor an der Säbener Straße. Erst vier Punkte hat der FC Bayern in der Bundesliga liegen gelassen.
Der Vorsprung auf den härtesten Verfolger RB Leipzig beträgt bereits fünf Zähler. Die Münchener sind nach Platz drei in der Vorsaison jetzt voll auf Kurs Meisterschaft. Breit ist sie wieder, die bayrische Brust. Oder wie man in München zu sagen pflegt: Mia san mia.
Eine gehörige Portion Mia san mia schwang auch in den Aussagen von Uli Hoeneß am gestrigen Donnerstagabend mit. „Was ich zusagen kann, ist die Deutsche Meisterschaft“, so die vollmundigen Worte des Bayern-Patrons auf einer Veranstaltung der Zeitung Finanz und Wirtschaft (zitiert via Bild). „Wir stehen zum heutigen Zeitpunkt wunderbar da. Wir sind Tabellenführer. Und unsere einzigen richtigen Konkurrenten Bayer Leverkusen und RB Leipzig liegen weit hinter uns.“
Auffällig und beabsichtigt: Dem einst größten Konkurrenten Borussia Dortmund, mit dem sich die Bayern zum Ende der Saison 2022/23 noch ein packendes Rennen um die Meisterschale geliefert hatten, zählte Hoeneß nicht zu besagten „richtigen Konkurrenten“. Tatsächlich haben die aktuell auf Bundesliga-Platz sieben rangierenden Schwarz-Gelben – bereits zehn Punkte zurück – schon mehr Respekt eingeflößt. Auch beim BVB selbst redet im Moment niemand von der Meisterschaft.
Erfolg ist das Werk Kompanys
Hoeneß hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er in Ex-Trainer Thomas Tuchel den Hauptschuldigen für die missglückte Vorsaison sieht. Umso größer nun das Lob für dessen Nachfolger Vincent Kompany: „Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht zu vorher. Er ist kommunikativ und kümmert sich um seine Spieler“, so der Bayern-Macher.
Ein Anruf bei Pep Guardiola, der den Belgier lange Jahre als Spieler unter seinen Fittichen hatte, überzeugte die Verantwortlichen von Kompany. Hoeneß: „Er sagte uns bloß, den könnten wir blind nehmen, er schaffe das.“ Dass der 38 Jahre alte Übungsleiter zuvor mit dem FC Burnley aus der Premier League abgestiegen war, trübte den guten Gesamteindruck nicht. Jetzt soll er die Bayern-Dominanz wiederherstellen. Der Ehrenpräsident ist da optimistisch: „Eigentlich dürften erfolgreichen Jahren beim FC Bayern nicht viel im Weg stehen.“